

Wo Musik Begegnung wird.


Jenseits Monteverdi. Klangwandel um 1600.
Sonntag, 21. Juni 2026, 19 Uhr, KARTÄUSERKIRCHE BASEL
Programm
-
Lodovico Grossi da Viadana (1560-1627): Missa Dominicalis (1628)
-
Giovanni Antonio Rigatti (1630-48): Motectorum Sacrorum Liber Secundus (Venedig 1620)
-
Instrumentalwerke von Biagio Marini (1594 – 1663), Marco Uccellini (1603/10 – 1680) und Dario Castello (1590 – 1658)
Ensemble Ad Fontes: Anne Simone Aeberhard (Blockflöten) – Bruno Hurtado Gosalvez (Gambe) – Mojca Gal (Violine) – Niels Pfeffer (Theorbe) - David Munderloh (Tenor) - Thomas Leininger (Cembalo)
Werke von Lodovico Viadana, Antonio Rigatti und Instrumentalmusik des stylus phantasticus
Der Beginn des 17. Jahrhunderts in Norditalien war eine Zeit tiefgreifender musikalischer Erneuerung. Während weltliche Gattungen wie das Madrigal stilistisch neue Wege beschritten, erlebte auch die geistliche Musik einen Wandel. Lodovico Viadanas Missa Domenicalis, vermutlich in Cremona entstanden, ist ein frühes Beispiel für den Einsatz von Solostimmen mit Generalbassbegleitung im katholischen Gottesdienst. Die Psalmvertonungen von Giovanni Rigatti zeigen, wie sich in der nächsten Generation expressive Melodieführung und virtuose Figuration vom strengen Kontrapunkt der Renaissance lösten.
Besonders fasziniert uns die Instrumentalmusik dieser Zeit, die im sogenannten stylus phantasticus ihren Ausdruck fand. Nicht umsonst trägt dieser Stil den Namen „phantastisch“: Räume voller Einfallsreichtum, Spontaneität und Lebendigkeit eröffnen sich. Die Werke von Dario Castello, Biagio Marini und Marco Uccellini entfalten eine Klangsprache, die mit improvisatorischem Charakter, gewagten harmonischen Wendungen und kapriziösen Linien frei und überraschend ist sowie vor Fantasie sprüht.