

Wo Musik Begegnung wird.


Zwischen Himmel und Trommeln
Sonntag, 20. September 2026, 19 Uhr, Zunftsaal zum Schmiedenhof, Rümelihof 4, 4001 Basel
Programm
Werke von Domenico Zipoli (1688 - 1726), Tomás de Torrejón y Velasco (1644 - 1728), anonym überlieferte Musik aus Archiven in Bolivien, Peru und Mexiko
Ensemble Ad Fontes: Anne Simone Aeberhard (Blockflöten) – Bruno Hurtado Gosalvez (Gambe) – Mojca Gal (Violine) – Niels Pfeffer (Zupfinstrumente) - NN (Sopran) - Philipp Lamprecht (Perkussion)
Barocke Klangwelten im Austausch zwischen Europa, Amerika und Afrika
In den Jesuitenmissionen Südamerikas erhielten indigene Musiker unter Anleitung europäischer Komponisten, wie beispielsweise Domenico Zipoli, eine Ausbildung nach europäischen Standards. Daraus entstanden faszinierende Mischformen, wobei sich barocke Strukturen mit lokalen Melodien, Spielweisen und Instrumenten zu einem neuen, eigenständigen Klang verwebten.
Auch in den Städten Lima oder Sucre entwickelten kreolische Komponisten wie José de Orejón y Aparicio eine unverwechselbare Tonsprache, in der sich europäische Stilelemente kunstvoll mit indigenen Traditionen und Sprachen verflochten. Gleichzeitig prägten afrikanische Ausdrucksformen das Musikleben: Energetische Rhythmen und kraftvolle Perkussion schlugen sich in Villancicos, Tänzen und Prozessionen nieder.
In dieser Musik begegnen sich also drei Welten, Europa, Amerika und Afrika, auf Augenhöhe. Ihr vielschichtiges Miteinander zeigt, wie sehr sich Kunst durch Respekt und kreative Begegnung über Grenzen hinwegsetzt und Brücken baut. Eine Erinnerung daran, dass Vielfalt nicht trennt, sondern Reichtum schafft.